In der Mitte des Kirchraumes hängt ein vergoldeter Messingleuchter, auf dem 48 Kerzenhalter angebracht sind. Seine Arme sind mit Trauben und Weinblättern im Jugendstil verziert. Die Gemeinde hatte für ein Geschenk an den damaligen Pastor Koenemann zu seinem 25-jährigen Amtsjubiläum im Jahre 1901 Geld gesammelt. Der Pfarrer lehnte jedoch ab. Es wurde vereinbart, dass etwas zur Verschönerung der Kirche angeschafft werden sollte. Die Schulchronik Götterswickerhamm des Jahres 1902 berichtet:
Am 20. März wurde ein neuer Kronleuchter in der Kirche aufgehängt, auf demselben stehen 48 Kerzen. Der Preis des Leuchters soll 368 Mark betragen. Beschafft wurde derselbe durch Herrn Pfarrer Koenenmann. Zu dem Amtsjubiläum des Herrn Pfarrer Koenemann, Mai 1901, war eine größere Summe Geldes gesammelt, um ein Geschenk für den Jubilar zu beschaffen. Herr Koenemann lehnte jedoch jegliches Geschenk ab. Es wurde nun unter Zustimmung des Herrn Koenemann beschlossen, dass er die Summe übernehmen sollte, um dann nach eigener Wahl Sachen zur Ausschmückung der Kirche oder notwendig zu erneuernden Abendmahlsgefäßen zum Andenken zu kaufen. Außer dem Leuchter wurde ein neues Kruzifix, zu den Leuchtern auf dem Altar passend, eine silberne Abendmahlskanne, ein silbervergoldeter Teller für die Hostien und eine weiße Altardecke (Abendmahlsdecke) gekauft und der Kirche übergeben. Der Betrag der gesammelten Summe reichte nicht aus, und wurde das fehlende von dem Herrn Pfarrer Koenemann hinzugelegt. (*1)
Im 2. Weltkrieg wurde der Leuchter zerstört auf dem Kirchenfußboden liegend aufgefunden,
von einem Gemeindemitglied, der Goldschmied war, sichergestellt und bei seinem Wohnungswechsel immer mitgenommen. Später erinnerte man sich an den Leuchter, restaurierte ihn und hängte ihn 1974 wieder in die Mitte des Kirchenschiffes. Auf dem Dachboden befand sich eine Kurbel, mit der der Leuchter herabgelassen werden konnte, um die Kerzen anzuzünden. Seit 1982 geschieht dies elektrisch. Eine weitere Restaurierung erfolgte im Jahr 2007. Der Kronleuchter wird an kirchlichen Feiertagen, sowie bei Konzerten und auf Wunsch auch bei Hochzeiten angezündet.
*1 Schulchronik Götterswickerhamm 1872-1952, Jahr 1902, Kopie im Kirchenarchiv
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