Grabsteine und Gedenktafeln (Epitaphien) sind häufig im Innenraum von Kirchen oder auch an den Außenmauern zu finden. Viele Menschen haben im täglichen Leben keinen Raum für die Trauer um Verwandte und Freunde. Epitaphien in Kirchen symbolisieren die Verbindung von Trauer um den Tod der Angehörigen, Angst vor dem eigenen Sterben und der christlichen Hoffnung auf Auferstehung (*1).
„Wer die Mittel besaß, ein Grab in der Kirche zu bezahlen, ließ sich im Gotteshaus begraben, mancher unter seiner Kirchenbank. 1810 wurde das Begraben in der Kirche gesetzlich verboten. (*2)
Im Innenraum der Kirche in Götterswickerhamm sind verschiedene Grabsteine und Grabplatten in die Wände bzw. die Türschwellen eingemauert. Ein Teil dieser Steine wurde 1936 beim Einbau der Heizung unter dem Kirchenboden gefunden. Ein weiterer Teil stammt ursprünglich vom Friedhof und war zwischenzeitlich als Brunnendeckplatten oder Stallschwellensteine verwendet worden. Diese Grabsteine wurden ebenfalls 1936 in die Kirche gebracht. (* 3)
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Die Grabplatten
Betritt man die Kirche durch das Hauptportal, so fällt eine Grabplatte in der rechten Turmwand ins Auge. Diese Sandsteinplatte stammt aus dem Jahre 1638. Sie ist 198 cm hoch und 101 cm breit. In der Mitte befinden sich ein Totenkopf und eine Sanduhr, darüber Allianzwappen der Verstorbenen. Oben ist die Inschrift teilweise erloschen und hieß ursprünglich:
1. Petr. 4,18. An der linken Seite sind die Wappen der Familien Sieberch, Capelle, Plettenberch, Balderick-Barick, und auf der rechten Seite die der Familien Ingenhoven, Zwengbrugen, Wevort und Lövenich abgebildet. Die Inschrift im unteren Teil lautet: A(NN)O 1629 DEN 6. FEBERVARY IS DER WOL EDELER GEBORENER CASPAR V(ON) SIBERCII ZV FVRDT (Voerde) IN GOTT ENTSCHLAFEN. A(NN)O 1638 DE(N) 17. MAY STARF DIE WOLEDEL GEB VERONICA INGENHA(VEN) (von Haus Bärenkamp in Dinslaken) GNA SIEBERICH (Rest abgeplatzt) (*4)
Im Innenraum der Kirche befindet sich an der Rückwand (Westseite) eine Blausteinplatte aus dem Jahr 1543. Sie ist 230 cm hoch und 157 cm breit. In der Mitte ist ein Wappen mit einer großen Lilie dargestellt, die von einer rundbogigen Säulenarkade umrahmt ist. Es handelt sich um die Grabplatte von Johanna von Neuenhoven, geb. van Meverden, verw. Bernt Alisleger von Haus Löhnen und Frau des Willhelm von Neuenhoven genannt Ley auf Haus Mehrum. Es befindet sich in den Kapitalen eine erloschene Inschrift mit der Jahreszahl 1543. (*5)
Auf der Südseite des Altarraumes ist eine Kalksteinpaltte aus dem Jahr 1472 angebracht. Sie ist mehrfach gebrochen. Ihre erhaltene Höhe beträgt 100 cm, ihre Breite 105 cm. Zwischen Vierpässen in den Ecken steht an den Rändern die Inschrift mit gotischen Minuskeln: (DE)R MAENT NOVEMBER STRAFF HER DERICK KREMER VA(N) DINSLAKEN. Derick Kremer ist als Pastor 1464 und 1472 bezeugt. (*6)
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Die Grabsteine
In beiden Seitenschiffen befinden sich je zwei Grabsteine, die in die Wand eingemauert sind. Im linken Seitenschiff (Nordwand) handelt es sich um einen Sandstein mit der Inschrift: ANNO (16)66 2 APRILISTJANINGENFOSHA(L) IM HERREN ENTSCHLAFEN, sowie einen Sandstein aus dem Jahr 1719 mit der Inschrift: ANNO1719 DEN26 MAY DH MPK.
Im rechten Seitenschiff (Südwand) befindet sich ein Sandstein mit der Inschrift: ANNO 1655 (?) DEN 27. IVNIVS IST BELE VON ETTWIG IN GOT ENTSCHLAFEN, sowie ein Stein aus dem Jahre 1719 mit der Inschrift: IAN DMV … DKEV.V. STEL AO 1719 D 7 IVN. (*7)
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Die Schwellensteine
Geht man von außen an die Südseite der Kirche, so findet man am Südportal und am der Tür zum Heizungskeller je einen Schwellenstein. An der Türschwelle zum Südportal befindet sich ein 170x30 cm großer Basaltstein, auf dem der Rest eines Wappens mit springendem Hisch abgebildet ist. Hier handelt es sich um den Stein für Margarethe von Wevorden, zweite Frau des Caspar Syberg auf Haus Voerde. Sie starb 1676.
Die Türschwelle zum Heizungskeller bildet der obere Rest eines Basaltlavasteines mit der Inschrift in gotischen Minuskeln: MCCCCLXII starff bernd van… Es handelt sich vielleicht um einen Berdt von Worm-Götterswick (*8).
*1 Neumann/ Rösener, Kirchenpädagogik, Gütersloh 2003, S.32
*2 Walter Neuse, Die Geschichte der Gemeinde Götterswickerhamm, Dinslakener Beiträge Band 9, 1971, S.76 Dinslaken 1960, S. 72
*3 Roland Günter, Die Denkmäler des Rheinlandes, Kreis Dinslaken, Rheinland Verlag 1968, S. 74
*4 wie3, S. 75
*5 wie3, S.74
*6 wie3, S. 74
*7 wie3, S.75
*8 Dr. Cläre Pelzer, IN MEMORIAM. Alte Grabsteine im Kreis Dinslaken, Heimatkalender Kreis
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Die Totentafeln
An den Wänden der Seitenschiffe sind quadratische Holztafeln im Rahmen über Eck aufgehängt. Es handelt sich um so genannte Totentafeln, auf denen die Wappen der adeligen Geschlechter Götterswick, Ahr, Mehrum und Voerde abgebildet sind, die das Recht zur Beisetzung in der Kirche hatten. Die Totentafeln stammen alle aus dem 17. und frühen 18. Jahrhundert. „Sie lassen sich nach Inhalt und Form der Malerei verschiedenen Typen zuordnen; niederländische und niederdeutsche Einflüsse sind bei allen Tafeln vorauszusetzen“ 1. Die Holztafeln sind wohl die Nachfolger der im Mittelalter gebräuchlichen Memoriensteine. Das Lexikon für Theologie und Kirche 2 definiert: “Steinplatten, meist nicht über 50 x 50 cm groß, die in die Mauern der Kirche oder des Kreuzganges eingelassen den Sterbetag eines Stifters, Grundherrn oder Geistlichen angeben.“ Das Sterbedatum steht überwiegend gleichbedeutend neben dem Namen des Verstorbenen. Professor Dr. Braun erläutert 1862 in den Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein 3, Memoriensteine „wollten den Namen und den Todestag eines Wohltäters der Kirche bewahren, damit die Gemeinde, namentlich an den Sterbetagen, Gebete für ihn spreche. Demgemäß ist der Sterbetag die Hauptsache oder doch das Erste, worauf es bei unseren Inschriften ankommt … Oft waren Spenden mit diesen Jahrgedächtnissen verbunden, und die … Empfänger dieser Spenden erhielten in diesen offenen Urkunden die Aufforderung zur christlichen Fürbitte für die verstorbenen Wohltäter.“ Die Totentafeln konnten also, vergleichbar mit den heutigen Zeitungsinseraten für Jahresgedächtnisse, viel deutlicher als Grabplatten oder Grabsteine die Hinterbliebenen und die Gemeinde an die Verstorbenen erinnern. Die Annahme, dass die Tafeln dem Gedächtnis von Verstorbenen galten, die nicht am Ort selbst begraben waren, konnte für Götterswickerhamm nicht bestätigt werden, da für einige der auf den Tafeln benannten Verstorbenen ein Begräbnis in der Kirche nachzuweisen ist.
Die Inschriften lauten wie folgt (*4) :
1. Wappen: Ursula von Hoen zu Carthyls, erste Gattin des Walter Tengnagel auf Haus Löhnen. Inschrift: OBIIT ANNO 1633 DIE 18 JULII.
2. Wappen. In Kapitalen: IORGEN (von der Heiden, genannt) RINSCH (von Haus Ahr) OBYT 6. MARTIUS A(NNO) 1634
*3. Wappen. In Kapitalen: DER WOL EDEL GEBOREN HEREN WALTHER TENGNAGELL HEER ZV LOENEN OBYT DEN 5 IULIUS ANNO DOMINI 1650.
4. Von der Erstverwendung noch erkennbar: OBIIT DEN 20. SEPTEMB 1669. In Zweitverwendung Wappen der Familie Syberg mit Kriegsgerät.
5. Wappen des Bonencamp Baron von der Hoeven. 2.H.17.Jh.
6. Wappen, umgeben von Kriegsgerät. Auf Brotbeutel in Kapitalen: I(ÜRGEN) R(EINHARD) V(ON) S(YBERG) (+1693)
7. Wappen. In Kursiven: Obyt Den 18 Octobr 1703 ist der hochwolgebore Herr Reinert Maximilian Mum von Schwartzenstein her zu Gotterswick Furstlicher Münsterischer Obriste zu Rosz seines Alters 60 jahr gestorben.
Die Totentafeln wurden 1954 restauriert, Schäden durch Feuchtigkeit und Verwitterung beseitigt und das Holzwerk im Tränkverfahren gefestigt und konserviert.
*1 Dr. Cläre Pelzer, IN MEMORIAM Alte Grabmäler im Kreis Dinslaken, Heimatkalender Kreis Dinslaken 1960, S. 71
*2 Lexikon für Theologie und Kirche, Sonderausgabe 2006, durchges Ausg. der 3. Aufl. 1993-2001, 7. Band
*3 Prof. Dr. Braun, Christliche Inschriften am Niederrheine, Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein, Druck DuMont-Schauberg, Köln 1862, S. 13
*4 Roland Günter, Die Denkmäler des Rheinlandes, Kreis Dinslaken, Rheinlandverlag Düsseldorf, Band 14, 1968, S. 75
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Die Gedenktafeln in der Kirche
In der Rückwand der Empore ist eine Gedenktafel aus Holz in der Größe 350 cm x 250 cm verankert (*1). In goldener Schrift auf schwarzem Grund werden hier, nicht wie sonst auf Gedenktafeln üblich die Toten, sondern die Namen von Mitgliedern des klevischen Landsturms (*2) genannt. Sie waren an der Belagerung der Festung Wesel beteiligt, die gegen Ende der Befreiungskriege gegen Napoleon 1813/14 von französischen Truppen gehalten wurde. Die Liste der Teilnehmer wird durch folgende Inschrift eingeleitet: „Es kämpften im Heiligen Krieg für Gott König und Vaterland…“ Mit dieser Inschrift spiegelt die Tafel den Zeitgeist Anfang des 19. Jahrhunderts wider. Sie ist wahrscheinlich bereits vor der Renovierung der Kirche 1834 angefertigt worden. Für das einzige bekannte während der Freiheitskriege gefallene Gemeindemitglied war eine Gedenktafel aus Holz vorhanden. Sie sollte 1954 zusammen mit den Totentafeln restauriert werden, war aber bereits durch Fäulnis und Wurmfraß so beschädigt, dass ihre Konservierung unmöglich war. Zu dieser Tafel gibt es einen Eintrag im Sterberegister Götterswickerhamm des Jahres 1816:
„Görsiker July am 4ten wurde die Todtenfeyer des am 16ten Juni 1815 in der Schlacht bey Fleurus als Vaterlandsverteidiger im heiligen Kampfe ruhmvoll gefallenen Gerhard Rißel, Musquetir des Kolbergischen Linien-Infantrieregiments von unserer ganzen Gemeinde mit Rührung feierlich begangen, und ihm eine Gedächtnistafel zu Ehren über seinem Kirchensitz in hiesiger Kirche errichtet; nach gehaltener Standrede vor dem Altar über die Worte 1. Joh. 3,16 wurde die Gedächtnistafel während des Gesanges der Schulkinder … angehängt“ (*3).
In beiden Seitenschiffen befindet sich vor Kopf je eine Gedenktafel aus schwarzem Marmor mit einem Rahmen aus Sandstein, in die Eichenblätter und ein Stahlhelm gemeißelt sind. Auf diesen Tafeln sind die Namen der im ersten Weltkrieg gefallenen Gemeindeglieder verzeichnet. Die Tafeln wurden 1925 angebracht.
*1 Roland Günter, Die Denkmäler des Rheinlandes, Kreis Dinslaken, Rheinlandverlag Düsseldorf, Band 14, 1968, S. 75
*2 Nach dem preußischen Landsturmedikt v. 21.04.1813 erfasste der Landsturm alle, nicht in die stehende Armee oder in die Landwehr eingereihte wehrbare männliche Bevölkerung vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 60. Lebensjahr.
*3 Kirchenarchiv Götterswickerhamm, Sterberegister Götterswickerhamm 1816, Nr. 28
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Helme aus dem 17. Jahrhundert
Die Geschichte der Kirche ist, wie bereits erwähnt, eng mit der Geschichte von Kriegen am Niederrhein verknüpft. Davon zeugten auch zwei geschwärzte Reiterhelme in der Kirche, von denen erzählt wird, dass sie von spanischen Söldnern bei der wiederholten Zerstörung und Ausraubung der Kirche um das Jahr 1600 zurückgelassen wurden. Sie wurden vom Preußenmuseum Wesel wie folgt begutachtet:
„Die beiden Helme sind etwa um 1620 zu verorten und wurden zusammen mit leichten Trabharnischen von den europäischen Reitertruppen der Zeit des dreißigjährigen Krieges getragen. Ursprünglich niederländischer Herkunft, setzte sich dieser Helmtyp aber auch in anderen Heeren durch. Es handelt sich um deutsche, bzw. niederländische Fertigungen, die aber durchaus auch von anderen Armeen benutzt wurden. Insofern könnte es sich auch um Helme handeln, die im spanischen Heer geführt wurden, zumal dessen Einheiten eng mit den deutschen Truppen der katholischen Liga vernetzt waren. Es sind zwei inzwischen sehr selten gewordene Helme mit aufwendigem Visier.“ (* 1)
Nachdem die Helme über Jahrzehnte an der Wand in der Sakristei hingen und Anfang der achtziger Jahre noch als Verkleidung für die kleinen Soldaten beim weihnachtlichen Krippenspiel dienten, sind sie nun, nachdem ihr historischer Wert ermittelt wurde, als Dauerleihgabe an das Preußen Museum in Wesel gegeben worden.
*1 Dr. Veit Veltzke, Direktor des Preußenmuseum Wesel, Gutachten vom 05.12.07, Kirchenarchiv
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Pflanzendarstellungen in der Kirche und ihre symbolische Bedeutung
Pflanzendarstellungen in Kirchen spiegeln das wider, was uns in der Natur und unserem Leben begegnet. Seit der Antike sind in der Baukunst Pflanzenmotive verwendet worden, um verschiedene Aspekte des Lebens darzustellen. Dies wurde von der christlichen Baukunst übernommen. Heute sind in vielen Kirchen Pflanzendarstellungen zu finden. Unsere Kirche zieren Darstellungen von Akanthus, Klee, Rose, Weinrebe und Eiche.
Akanthus
Diese Pflanze, auch Bärenklau genannt, ist ein Distelgewächs, das aus dem Mittelmeerraum stammt und inzwischen auch bei uns heimisch geworden ist. Sie trägt hoch aufragende Blütenstände mit vielen Einzelblüten, deren Blütenhüllen sehr stachelig sind, und bildet lange, tief gezackte, leicht überhängende Blätter. Akanthusblätter wurden seit der Antike bis ins 19. Jahrhundert als Schmuckelemente verwendet. In unserer Kirche schmücken sie die Kapitelle der Säulen (Abb. 1) und die Fenster (Abb. 2).
Akanthus steht für Leben und Unsterblichkeit. Die Dornen symbolisieren Schmerz, Sünde und Schwachheit. Wegen ihres starken Wachstums symbolisiert die Pflanze auch die Befreiung daraus und die Vollendung. (*1)
Klee
Klee wächst auf Wiesen und am Wegesrand und wird als Futterpflanze angebaut. Das dreiblättrige Kleeblatt findet sich auch in unserer Kirche. Die Balken oberhalb der Kapitelle sind rechts und links jeweils mit vier Kleeblättern verziert (Abb. 3). Vom heiligen Patrick aus Irland wird erzählt, dass er bei seiner Missionstätigkeit anhand des dreiblättrigen Kleeblattes die Dreieinigkeit (Vater, Sohn und Heiliger Geist) erklärte. „Drei Aspekte, die einer Wurzel entspringen, sind untereinander gleichberechtigt und bilden zusammen wiederum ein Ganzes. (*2). So findet sich heute das Kleeblatt nicht nur auf der irischen Flagge, sondern auch als Sinnbild für die Dreieinigkeit in vielen Kirchen.
Rose
Rosen gibt es heute als Edel- oder Zuchtrosen in allen Farben und Formen. Wahrscheinlich gelangte die ursprünglich aus Indien oder Persien stammende Blume durch die Alexanderzüge ins Abendland. (*3) Der Rose werden viele Bedeutungen zugeordnet: „Schönheit, Vollkommenheit, Liebe, Laster, Leid, Vergänglichkeit, Tod, Wandlung, Weisheit, Geheimnis ...“ (*4). In der Baukunst wird zwischen Rosen und Rosetten unterschieden. Rosetten sind stark geometrisierte offene Blüten. Ihre Darstellungen befinden sich in unserer Kirche auf den Fenstern mit unterschiedlichen Anzahlen von Blütenblättern (Abbildung 2, 4 und 5). „So verspricht dieses Symbol auch die Erneuerung des Lebens, den neuen Frühling als Erwachen in der Natur und in der Seele. In der Schönheit seiner stilisierten Formen steckt sicherlich ebenso ein Hinweis auf Vollkommenheit der Durchdringung des Endlichen durch das Unendliche, auch auf unsere Seele bezogen.“ (*5)
Weinrebe
Wie kaum eine andere Pflanze kündeten fünfblättrige Weinblätter und pralle Trauben bereits in prähistorischer Zeit von Lebenskraft und Fülle. (*6) Dies ist auch in der christlich-jüdischen Tradition zu finden. Die Arme des Messingleuchters in der Mitte der Kirche stellen Weinreben mit Trauben dar. Neben vielen anderen Bedeutungen, die der Weinstock und der Wein auch im Bezug auf das Abendmahl haben, sei an dieser Stelle besonders Johannes 15, 5 genannt: „Jesus Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben, wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun“ (Abbildung 6).
Eiche
Die Eiche hat in unterschiedlichen Kulturen (keltisch, germanisch, hebräisch u.a.) eine hohe Bedeutung erlangt. Ihr wurden „Urkraft, Ewigkeit, Fruchtbarkeit, Schutz und Gastfreundschaft, Tor zum Licht, Verlässlichkeit, Standhaftigkeit“ zugeordnet. „Seit dem 18. Jahrhundert sind Eichenblätter auch Sinnbild für Heldenmut und Treue und dienen als Siegeslorbeer. (*7)
In unserer Kirche zieren in Sandstein gemeißelte Eichenblätter die Gedenktafeln für die Gefallenen des ersten Weltkrieges (Abbildung 7).
Mitautorin Margrit Hülsdonk
*1 Lexikon der Pflanzensymbolik, Clemens Zerling, München 2007, Seite 10
*2 wie 1, Seite 140
*3 wie 1, Seiten 228 ff
*4 wie 1, Seite 228
*5 wie 1, Seite 232
*6 wie 1, Seite 288
*7 wie 1, Seiten 63 und 64
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